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Nachhaltigkeit und IT? Was verbirgt sich hinter diesem Buzz Word?

Sabine Kuch | February 02, 2023 | Netzwerksicherheit, Sustainability, Ressourcennutzung, Green IT, Sustainable IT, Klimawandel, IT-Lösungen, Refurbished IT, Technologie

Mir scheint, als könne Nachhaltigkeit oder Sustainability das neue Wort des Jahres werden. Überall begegne ich diesem Begriff – Gemüse aus nachhaltigem Anbau, nachhaltige Kleidung, nachhaltige Kapitalanlagen, nachhaltige IT…

Wikipedia schreibt dazu: „Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip zur Ressourcennutzung, bei dem eine dauerhafte Bedürfnisbefriedigung durch die Bewahrung der natürlichen Regenerationsfähigkeit der beteiligten Systeme (vor allem von Lebewesen und Ökosystemen) gewährleistet werden soll. Im entsprechenden englischen Wort sustainable ist das Nachhaltigkeits-Prinzip wörtlich erkennbar: to sustain im Sinne von „aushalten“ bzw. „ertragen“. Mit anderen Worten: Die beteiligten Systeme können ein bestimmtes Maß an Ressourcennutzung „dauerhaft aushalten“, ohne Schaden zu nehmen.“

 

Woher kommt dieser „grüne Trend“? 

Neu ist das Thema Nachhaltigkeit nicht, schon vor zwanzig Jahren habe ich Artikel über „Green IT“ geschrieben, das Thema stieß damals aber auf wenig Interesse in der IT-Branche. Aktuell hat der Krieg in der Ukraine - mit seinen Auswirkungen auf die weltweite Versorgung mit Nahrungsmitteln (aktuell hungern rund 900 Millionen Menschen), Düngemitteln, Treibstoffen und deren Preise – das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus unseres medialen Interesses gerückt. Und in der IT-Fachpresse finden sich zunehmend Beiträge zu dem Thema aus Sicht der IT-Branche.

 

Green IT - die umweltverträglichen Technologie Produkte 

Unter Green IT versteht man generell die umwelt- und ressourcenschonende Nutzung von digitalen Technologien dermacmon_digitale Technologien_2023 Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) über deren gesamten Lebenszyklus. Das beinhaltet auch die Optimierung des Ressourcenverbrauchs während der Herstellung, der IT-Beschaffung, des Betriebs und der Entsorgung der Geräte. Aber: Aktuell erhöht sich das Aufkommen in den Kommunikations-Netzen um 50 % bis 100 % pro Jahr. Das Wachstum der modernen IT-Infrastrukturen wird auch in den nächsten 10 Jahren anhalten und sich sicher durch die Digitalisierung noch beschleunigen. Damit verbunden ist ein Anstieg des Energieverbrauchs von bis zu 20 % pro Jahr. An der jährlichen Zunahme hat die starke Nutzung der Mobilfunkanwendungen einen erheblichen Anteil. Dies hängt mit dem flächendeckenden Ausbau der Mobilfunknetze und der Entwicklung neuer Dienstleistungen aufgrund neuer digitalen Technologien wie KI zusammen.

Wofür nutzen wir heute nicht Alle unser Smartphone? Ich habe auf meinem Endgerät ständig wachsende Nutzungszeiten – wenn ich da alleine an einen Besuch in Berlin bei macmon denke – ich organisiere meine Flüge digital, checke die U-Bahn-Pläne, nutze Google Maps wenn ich nicht weiß wohin ich laufen muss, bezahle die ökologisch wertvolle Bionade im Späti, lese meine LinkedIn Nachrichten, sende via Snapchat lustige Gesichter an meine Kinder, aktualisiere meinen WhatsApp-Account mit einem Foto am Alexanderplatz…ganz ehrlich, an einen nachhaltigen Energieverbrauch oder Sustainable IT denke ich dabei nicht.

 

Nur nicht ohne Internet

Mehr als 8 von 10 Deutschen (84 Prozent) geben an, über den Klimawandel und die Auswirkungen für die Umwelt besorgt zu sein. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung der BITKOM unter mehr als 1.000 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren. Dabei wurde auch gefragt, auf welche digitalen und analogen Gewohnheiten man verzichten könnte, und worauf nicht. Insbesondere junge Menschen wollen nicht mehr ohne das Internet und die Vorzüge der Digitalisierung leben. Lediglich 1 Prozent der 16- bis 29-Jähren würden theoretisch aufs Internet verzichten, um das Ziel des Klimaschutzes zu verfolgen.

macmon_Fußabdruck_2023

Um den CO2-Fußabdruck bei der Internet- und Gerätenutzung zu reduzieren, empfiehlt die Bitkom, das Sprachrohr der deutschen IT-Unternehmen, das eigene Nutzungsverhalten von IT-Geräten und IT-Lösungen zu überprüfen und anzupassen. So geht Energie unnötig verloren, wenn Geräte über Nacht, am Wochenende oder im Urlaub nicht ausgeschaltet, sondern auf Standby belassen werden. Die Standby-Funktion sorgt dafür, dass der Energiebedarf automatisch gedrosselt wird, wenn das Gerät gerade nicht aktiv ist und sich daher „selbst in Tiefschlaf versetzt“. Allerdings kann immer noch Energie gespart werden, wenn das Gerät vollständig vom Strom getrennt wird. Ein Drucker verbraucht in Aktion 20 Watt und im Bereitschaftsmodus (wenn er auf Daten zum Drucken wartet) immerhin noch 6 Watt. Im Energiesparmodus werden 4 Watt verbraucht. Gerade bei den dramatisch steigenden Energiekosten werden sicher viele Unternehmen und Verbraucher ihr Nutzungsverhalten ändern, nicht nur aus sozialen Aspekten sondern auch wirtschaftlichen.

 

Aus alt macht (fast) neu

macmon_Green IT_2023Bei Geräten wie Smartphones oder Laptops lohnt es sich in der Zukunft, diese möglichst lange zu nutzen, Alt-Geräte weiterzugeben oder auf Refurbished IT-Produkte statt Neuware zurückzugreifen. Da bin ich dann wieder im Green IT-Trend, ich nutze ein altes iPhone und habe das auch schon refurbished gekauft. Das scheint mir ein wachsender, interessanter und nachhaltiger Markt. Aber Achtung: Refurbished heißt zwar gleichzeitig auch gebraucht, aber gebraucht heißt nicht gleichzeitig refurbished. Hierbei handelt es sich meist um Computer, Notebooks und IT-Hardware wie Server, die beispielsweise aus beendeten Leasingverträgen stammen. Diese werden vom Hersteller selbst oder von einem Händler generalüberholt, gereinigt, geprüft und schließlich wieder als Gebraucht-Gerät verkauft. Da es sich oft um Business-Geräte großer Unternehmen handelt, können diese ohne Probleme noch längere Zeit genutzt werden. Refurbishing ist somit eine umweltschonende Methode, bereits bestehende Geräte wieder zu nutzen, um somit wertvolle Ressourcen, Stichwort seltene Erden, einzusparen. Es bleibt abzuwarten wie sich dieser Trend, auch im Hinblick auf Endgerätesicherheit, in Unternehmen niederschlägt. Und bei Thema Endgerätesicherheit kommen wir „zufälligerweise“ wieder auf macmon zu sprechen. Denn macmon schützt IT- und OT-Netzwerke vor dem Eindringen unerwünschter Geräte durch eine zentrale Sicherheitsinstanz und gewährleistet eine Übersicht aller Geräte, egal ob neu oder re-furbished. Zusätzlich werden viele notwendige Konfigurationen automatisch vorgenommen und somit die Sicherheit aller sich im Netzwerk befindenden Geräte garantiert. 

Auch für den Channel entstehen durch das Thema Nachhaltigkeit neue Vertriebschancen. Die Channel-Partner hat dazu einen ausführlichen Artikel veröffentlicht (zum Artikel)

 

Mein Fazit zum Thema Nachhaltigkeit in der IT

Das Thema Nachhaltigkeit erfasst gerade aus unterschiedlichen Gründen unser privates und berufliches Leben. Auch die durch die Corona-Pandemie ausgelösten Lieferengpässe haben in Unternehmen dafür gesorgt, dass man bei der Beschaffung von Hardware neue Wege gegangen ist um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Durch eine achtsame Nutzung von nachhaltiger IT können wir einen Beitrag zum Klimaschutz durch Reduzierung von CO2-Emissionen leisten. Den Aspekt der Endgerätesicherheit sollte man aber immer im Auge behalten, bei der Einbindung neuer oder gebrauchter Hardware ins Netzwerk genauso, wie bei der Nutzung von BYOD-Geräten.